Mittwoch,
24. November 2010 9 Uhr M
Die
Abödung der Seele
Eine mit aller Materie überladene Seele fühlt sich
dennoch einsam und klagt, denn sie hat es versäumt, den Geist in
sich zu bilden und hat stattdessen Annehmlichkeiten des Körpers
gebildet. Diese Annehmlichkeiten des Körpers sollten diesen weder
schwach werden lassen, noch sollten sie die Seele dazu bringen, daß
sie in Träumereien schwelgt und sich der Nächstenliebe aufgrund
der daraus entstehenden Trägheit enthält. Das körperliche Fleisch
birgt zwar in sich diese negativen Triebkräfte, andererseits jedoch
wird gerade das Fleisch durch diese Nächstenliebe vom Herzen - aus
diesem positiven Pol heraus - organisiert, während die Eigenliebe
des negativen Pols schon gar keinen Antrieb für irgendeine
Nächstenliebe verspürt, sondern wenn, dann höchstens aus der Lust
als eine Art von Seelenkitzel heraus etwas unternimmt. Der negative
Herzenspol für sich allein genommen besteht darum aus der
Eigenliebe, die sich, wenn sich ihr kein tätiger Trieb zur
Nächstenliebe entgegenstellen würde, und sie sich dieser Liebe
willen, nicht überwindet, dann aus der Begierde ihres Fleisches
nährt. Solch eine, sich aus ihren Begierden des Fleisches
ernährende Seele verhält sich wie ein Freßpolyp, der mal nach
diesem oder jenem greift und dem es letztlich dann auch schon
einerlei ist, wonach er greift, Hauptsache, er kann den Freßtrieb
seiner fleischlich gewordenen Seele befriedigen.
Die mehr aus den Annehmlichkeiten heraus geschaffene
Industrie unterstützt nun allerdings diesen Freßtrieb der Seelen,
schwächt den Körper vor allem durch die Beschäftigung mit sich
selbst und vereinsamt die Seele, weil sie, von lauter Materie
umstellt, nicht mehr den Geist sieht. Die Erzeugnisse der Industrie
gaukeln solchen Menschen zwar vor, daß da noch ein Leben möglich
wäre und daß auch solch ein schwacher Mensch eben durch diese
Annehmlichkeiten ein sehr bequemes und beschauliches Leben führen
könne, allein das kann die sich von ihrem Geist isoliert habende
Seele dann auch nicht mehr trösten, und so verfällt sie inmitten
all dieser industriellen Erzeugnisse in eine große Trübsal. Der
Grund liegt darin, daß sie eben - durch diese Erzeugnisse bedingt -
ja auch ein Herr ihrer Umgebung ist und keine Hilfeleistung von
anderen in Anspruch nehmen braucht, denn der industrielle Mensch ist
ein Herrscher im Kleinen, der durch diese technisch-industriellen
Erzeugnisse die äußere Natur bezwingt, alles zu seinem
naturmäßigen Leben Nötige zu seiner Verfügung hat und somit von
der Industrie erhält, was er früher vom Nächsten erhalten mußte.
War früher diese Nächstenliebe der Anreiz zur
Schaffung der Annehmlichkeiten, weil ein jeder mit dem Nächsten
vorlieb nehmen mußte, wollte er gewisse Güter oder Erzeugnisse
besitzen oder veräußern, so ist im Zeitalter der Industrie eben
die besagte Industrie zum Nächsten geworden und hat die Stellung
des eigentlichen Menschen als wahren Nächsten damit unterhöhlt.
Die aus der Eigenliebe ausströmenden Begierden haben sich zum
Nächsten entwickelt, haben solchen Menschen eine Technik entwickeln
lassen, die weder den Nächsten noch dem Geist zugute kommt, die
also auch nur wieder diese Eigenliebe erhöht. Die Nächstenliebe
wird umso schwächer, je stärker die Industrie um sich greift.
Das könnte der Mensch verhindern, wenn er nicht die
Annehmlichkeiten des Körpers im Vordergrund hätte und wenn er
überhaupt nicht die Befriedigung seiner Eigenliebe will, doch dann
müßte er sich auch von seiner Industrie als materiell gewordenes
sichtbares Kind seiner luziferischen Eigenliebe trennen und müßte
auf eine völlig anders orientierte Technik zugreifen, die im
Einklang mit der Nächstenliebe steht und die darum nicht den
menschlichen Körper schwächt und verkümmern läßt, sondern die
dessen Seele stärkt und von daher auch dem Körper die Gesundheit
erhält.
Freilich können diese Menschen eines beliebigen
Industriezeitalters auch ein längeres körperliches Leben erlangen,
doch setzt man diesem nur sterilen, sehr veräußerlichten Leben die
gewisse innere Liebe und Seligkeit entgegen, die ein mit der Natur
im Einklang lebender Mensch beispielsweise hat, so steht der doch
sehr geistlose industrielle Mensch in einer sehr ungenügenden Liebe
und hat von daher auch kaum eine Seligkeit und weiß von dieser also
auch nichts. Würden hingegen die Menschen mit der Natur mehr im
Einklang stehen, weil sie keine Industrie hätten und deshalb auch
keine diese Eigenliebe stärkenden Erzeugnisse und Annehmlichkeiten,
so wäre deren körperlicher Zustand weitaus besser und gesünder
und sie würden noch länger im Fleische leben. Das Maß der
körperlichen Gesundheit hängt immer von der Intensität dieser
Nächstenliebe ab, die dieser Mensch in Überwindung seines
luziferischen Pols zu leisten imstande ist, denn genau für solch
eine Überwindung der Eigenliebe kann er sich jederzeit an Mich
wenden.
Alle geleistete Nächstenliebe aus einem freiwilligen
Antrieb der Liebe heraus, entstammt auch immer Meinem göttlichem
Willen und erhält euch leiblich und auch geistig gesund, denn ihr
müsset ja, wenn ihr dem Nächsten tatsächlich helfen wollet, euch
auch in eurem Leid überwinden und zumindest in solch einer
Tätigkeit gesund sein. Diese geleistete Nächstenliebe verbraucht
auch in eurem Körper gewisse Ressourcen, die, weil sie in der
uneigennützigen Nächstenliebe verwendet, euch dann auch umso
kräftiger und deutlicher zugeführt werden, während bei einer
Gesellschaftsordnung, wo diese Nächstenliebe mehr von den Maschinen
geleistet wird, dann höchstens diese Maschinen besser und stärker
werden, doch der eigentliche Mensch sicherlich nicht, eher ist das
Gegenteil der Fall.
Der Schlüssel zur Gesundheit liegt also nicht in einer
gewissen Technik, die sich zu einem industriellen Gebilde entwickelt
hat, denn dieses, doch sehr seelenlose Tier isoliert seine Erzeuger
immer mehr vom Nächsten. Nein, der Schlüssel liegt allein in der
Nächstenliebe, denn in dieser wird das Herz erwärmt, in dieser
findet die herzliche Verbindung mit dem Nächsten statt, in dieser
allein wird von Mir eine Kraft und Zuwendung für den Nächsten
erbeten, die eure Seele stärkt, weil sie sich dem Nächsten zuliebe
dann doch wieder an Mich wendet. Wenn also eine Gesellschaft
primitiv oder hochentwickelt ist, dann hat dies nichts mit einer
Technik zu tun und erst recht nicht mit einer Industrie, sondern es
hat einzig und allein damit zu tun, ob und wie diese Nächstenliebe
geleistet wird.
Deshalb findet gegenwärtig in euren industriellen
Hochburgen eine sehr große Vereinsamung der Menschen statt, die
zwar äußerlich alles haben und benutzen, was sie für dieses nur
äußerliche Leben brauchen, doch nach innen, in der eigenen Seele,
sieht es doch sehr düster aus. Darum wird eure Seele auch immer
wieder klagen, ihr werdet immer wieder seufzen und versuchen, diese
Einsamkeit eurer Herzen durch die Liebe zu überwinden. Doch wenn
ihr nicht endlich in eurem Herzen den Geist zu bilden beginnt, so
wird euch diese Trübsal auch nicht verlassen. Dieses Gefühl
entstammt ja eurer vereinsamten Seele genau deswegen, weil ihr den
Geist in euch vernachlässigt und euch mehr mit der Eigenliebe
befaßt oder auch mehr mit den zwei Seiten eures Bewußtseins befaßt
und entweder im körperlich-sinnlichen oder im
luziferisch-glänzenden Bewußtsein seid, doch im sanften, ruhigen
und seligen Bewußtsein des Geistes seid ihr eben noch nicht. Dieser
muß ja erst durch die besagte geistige Befruchtung gebildet werden,
und dazu müßt ihr ja auch die Traurigkeit eurer vereinsamten Seele
überwinden.
So habt ihr beinahe alle, bis auf sehr wenige,
glückliche Ausnahmen nun doch zuviel von dieser Materie in euch
aufgenommen und ihr werdet dann angesichts solch geistiger Lektüre
hin und wieder unwillig, weil diese Materie in euch, die ja auch
über ein gewisses Bewußtsein ihrer selbst verfügt, euch mehr und
mehr bedrückt und sehr unzufrieden sein läßt. Es kann ja auch
nicht anders sein, denn diese Materie ist ja doch auch aus der
Unzufriedenheit heraus entstanden, und somit wird ein jeglicher, der
diese Materie in Anspruch nimmt, auch immer wieder diese
Unzufriedenheit in sich spüren können. Ja, wären diese
Erzeugnisse von glücklichen, sich in der Nächstenliebe behaupten
könnenden Menschen entstanden, so wäre das sicherlich anders. Doch
solche Menschen wird man in der Industrie vergeblich suchen. Und
selbst, wenn ihr solche aus den glücklichen Händen einiger
Menschen entsprießenden Erzeugnissen der Nächstenliebe in Anspruch
nehmt, so enthebt euch das allerdings nicht von der sehr viel
wichtigeren Aufgabe der unmittelbaren Nächstenliebe, und deshalb
können auch Menschen, die in ärmlichsten Verhältnissen stehend
und vielleicht nur minderwertigste
Güter zur Verfügung haben, dann doch weitaus gesünder sein als
ihr selbst, und sie werden dann sicherlich auch nicht in ihrer Seele
zu klagen brauchen.
Darum ist auch alle Esoterik und sind auch alle
Therapien, die sich nur mit dem Mensch an sich befassen, auch mehr
auf dem Boden der Ichliebe gewachsen und können der menschlichen
Seele nichts nutzen. Das Übel der Industrie, daß die menschliche
Seele schwächer wird und solch ein Mensch kaum noch die äußere
Natur erträgt und sich eigentlich mehr im Innern des Hauses nun
doch sehr von anderen Menschen isoliert aufhält und von daher
wieder eine Technik benutzt, mit welcher er sich mit den anderen
Menschen verbindet, die ebenfalls in ihren Häusern oder Wohnungen
vegetieren, dieses Übel kann auch nur durch die Reduzierung der
Eigenliebe und einer Reduzierung dieser die Eigenliebe fördernden
Technik überwunden werden, wenn der betreffende Mensch sich eben
selbst aufmacht, um einen anderen Menschen konkret zu treffen und
ihm zu helfen.
Genau das geschieht auch, wenn die äußere Umwelt,
von dieser Art der Industrie geschädigt und der Nächstenliebe der
Menschen entbunden, dann sich ebenfalls sehr lieblos gegen diese sie
so mißbrauchenden Menschen zeigt, und so ist die Konsequenz, die
der industrielle Mensch dann auch von außen her erlebt, wie diese
Vereinsamung der menschlichen Herzen durch die Not der unbändigen
Naturkraft wieder ihr Herz erschüttert und belebt, und somit sind
auch solche Naturkatastrophen Erfüllungsgehilfen, welche den
Menschen helfen, ihre verschüttete Nächstenliebe wieder
freizubekommen.
Ja, Meine Kinder, das mag sehr traurig sein, wenn es
nur auf diesem äußeren Weg zustande kommt, doch ihr habt es da,
sogar inmitten all eurer Industrie und eurem täglichen,
guten Versorgtseins etwas besser, denn ihr könnt allein
durch die Überwindung eures Eigenguten und diese Beschneidung und
Veredelung eurer Triebkräfte bewirken, daß ihr körperlich robust
bleibt oder es wieder werdet, und ihr könnt dieser Vereinsamung des
Geistes in euch entgegen wirken, wenn ihr diese gewisse Abödung
eurer Seele aushaltet, die sich, von all dieser Materie umzingelt,
doch sehr inniglich nach Mir sehnt. Auch das zunehmende Alter und
somit vor allem der Tod bewirken ja schon diese Abödung, denn es
kann ins Jenseits diese Materie sowieso nicht mitgenommen werden,
und es kann in Mein Reich auch nichts Seelisches, dieser Materie
noch Anhaftendes mitgeführt werden. Ihr könnt zwar sehr lange im
Mittelreich verbleiben, dort wo ihr weder Himmel noch Hölle erlebt
- einfach deshalb, weil ihr diese niedrigsten menschlichen Begierden
nicht habt oder sie zumindest überwunden habt - doch die Himmel
sind euch mangels Ausbildung eures Geistes noch verschlossen, und
genau diesen doch sehr tristen und unseligen Zustand erlebt ihr auch
schon hier und jetzt. Ihr seid selbst in eurem Fleische wie im
Mittelreich lebend, da ihr einerseits eure Begierden gezähmt so
schon ein gewisses Paradies durch die Ruhe eurer Begierden erlebt,
aber ihr seid dennoch nicht im Himmel, denn dieser wird aus Meinem
Geist in euch gezeugt und gebildet, wenn ihr Mich über alles zu
lieben vermöchtet, also auch über euer Schlaraffenland und dieses
Paradies hinaus, doch dazu müßt ihr euch erst diese Abödung eurer
Seele gefallenlassen.
In dieser Abödung verliert eure Seele viel von dieser
weltlichen Materie. Selbst eine Krankheit ist eine Abödung und
verursacht Ähnliches, wie es die äußeren Katastrophen auch nicht
anders zeigen, nämlich daß der Seele Fremdes und ihr nicht
zugehöriges Materielles hinausgeschafft wird,
und es wird dem Fleische eine Erleichterung verschafft, und
die Seele kann ihren Geist wieder erreichen und somit stärker
werdend, dann ihrem Körper wieder zu Hilfe kommen. Aber in dieser
Abödungsphase, die vor allem im Spätherbst und im Winter ansteht,
solltet ihr euch tatsächlich in allem genügsam verhalten und
deshalb enthaltsam sein.
Ihr solltet den Geist in eurem Herzen erreichen und
euch nicht mit Äußerlichkeiten zufriedengeben, denn dann wird eure
Seele wieder jammern und wehklagen und vor lauter Materie Mich nicht
mehr sehen. Nutzt diese Zeit konsequent, damit aus eurer Seele so
allerhand Tand und Plunder hinausgeschafft werden kann, und bleibt
im Kreise eurer Familie ruhig und sanft, mögen die äußeren Stürme
und Winde um euch herum auch brausen und toben. Ihr solltet ja nun
doch begütigend und milde wirken können und diesem Treiben auch
der Euren ganz ruhig und friedlich begegnen, denn ihr wißt es
schon, warum bei solchen noch alles stürmisch und aufbrausend
zugeht. Spürt und fühlt, wie Meine Liebe euer Herz erwärmt und
ihr die Euren erwärmt und sie beruhigt. Das ist die wahre Abödung
eurer Seele, weil ihr nicht mehr nach
außen greift und schaut. Diesmal nicht, sondern ihr bleibt ruhig
und beständig inmitten all der Ablenkung und der Versuchungen klein
und demütig und die Abödung in euch geschieht und ebenso auch bei
denen, die um euch herum sind.
Ihr habt Mich inmitten eurer Nächsten, was wollt ihr
mehr! Allerdings gibt es unter euch auch etliche, die sich schon in
diese Isolation ihres Geistes soweit hinein manövriert haben, daß
sie diese dunklen Tage nun auch allein zubringen müssen und dies
manchmal sogar auch möchten, denn vom Nächsten ist da kaum noch
etwas zu sehen, und eine diesbezügliche Nächstenliebe wird auch
nicht leicht zu erbringen sein, und diese Phase der Abödung ist
dann sehr schwer auszuhalten. Euch sage Ich, daß ihr ja schon in
eurer selbstgewählten Abödung lebt, und ihr müsset nun, damit ihr
nicht noch trauriger an eurer Seele werdet und dazu neigt, dann doch
wieder nach Ersatzmitteln zu greifen, deshalb vor allem dazu
übergehen, Mich tatsächlich mehr als alles zu lieben versuchen.
Mehr als eure Einsamkeit, mehr als eure Verletzungen, mehr als eure
Vorwürfe, mehr als eure Eigenliebe, die euch in solch eine
Vereinsamung geführt hat. Denn ihr sollt doch im Herzen, von all
diesem befreit, ja auch frei und liebevoll unter euren Nächsten
wirken, ohne mit einem sauertöpfischen Gesichte und all diesem Leid
in eurer Stimme eure Nächsten nur wieder unnötig zu belasten.
Denn solch eine Einsamkeit, wie ihr sie erlebt und
kennt, frißt ja auch nur eure Seele und frißt auch an jenen, denen
ihr begegnet, und sie empfinden euch dann nur als Belastung und
meiden euch. Doch wenn Mein Geist euch berührt und ihr in der
richtigen Abödung eures Herzens diese verlorengegangene Liebe
wiederfindet, so wird man euch auch wieder aufsuchen und sich gerne
in eurer Nähe bewegen.
Darum könnt ihr eure Abödung einmal richtig erleben
und sie umsetzen, damit sie nicht durch äußere Katastrophen oder
Unfälle bewirkt werden muß. Ja, ihr könnt das durchaus abwenden,
aber für die meisten eurer Mitmenschen wird solch eine Abödung nun
doch von außen an sie herangetragen werden, und aus diesem Grunde
wird auch das klimatische Verhältnis sowie überhaupt das Gefüge
eures Wetters auch aufgrund dieser sehr geringen Nächstenliebe der
Industriestaaten noch ein gewaltiges Echo hervorrufen, und viele
Menschen werden aus dem Schlafe ihrer Eigenliebe gerissen. Wundert
euch darüber also nicht, sondern bleibt vielmehr in der inneren
Herzensruhe und stärkt euer Gemüt, damit ihr bereit seid, wenn der
Sturm die Euren erreicht und sie zur Abödung zwingt.
Amen.
Amen. Amen.
|